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Die Zukunft als Erbschaft
Die Weitergabe von Vermögen ist eine noble Geste. Sie schafft eine Grundlage für die Zukunft, ohne die Vergangenheit zu vergessen, führt die Familientradition weiter und sichert manchmal das Überleben eines Unternehmens. Neben dem gesellschaftlichen und symbolischen Wert kann eine Erbschaft aber auch zu einer schweren Belastung werden, wenn sie zu spät vorbereitet wird, vor allem angesichts der stets wiederkehrenden Krisen. Neue Denkmodelle zu diesem Thema antizipieren die „Welt von Morgen“.
Die Jugend weiß, was sie nicht will, bevor sie weiß, was sie will. Jean Cocteau
Ein vorausschauender Blick auf die wichtigsten Trends der kommenden Jahre und ihre Auswirkungen auf die Finanzbranche und die Wirtschaft von der Abteilung für strategische Planung der Agentur Lonsdale unter Beteiligung von Philippe Depoorter, Leiter des Geschäftsbereichs Family Practice der Banque de Luxembourg.
Die Weitergabe von Vermögen ist ein Merkmal der Zivilisation. Der lateinische Begriff für Weitergabe („transmissio“) bezeichnet ursprünglich eine Übersendung oder Überfahrt. Weitergabe sorgt also dafür, dass das Vermögen oder auch die Kultur ihren Weg durch die Zeit und von Generation zu Generation macht. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Erinnerung – und nicht unbedingt die kognitiven Fähigkeiten – den Menschen von den anderen intelligenten Spezies unterscheidet, die die Erde bevölkern. Der Tintenfisch ist beispielsweise außergewöhnlich intelligent, lernt sein Leben lang und nimmt neue Informationen auf – gibt sie aber bei seinem Tod nicht weiter und zwingt damit die nachfolgenden Generationen, wieder bei null anzufangen. Oder, wie schon Friedrich Nietzsche formulierte: „erst durch die Kraft, das Vergangene zum Leben zu gebrauchen1 und aus dem Geschehenen wieder Geschichte zu machen, wird der Mensch zum Menschen“2.
Von grundlegender Bedeutung für die Gesellschaft ist die Fähigkeit der Menschen, mit einer Erbschaft über den eigenen Tod hinaus zu wirken. Sie lässt, nach dem Philosophen Peter Sloterdijk, gewissermaßen die Kinder von der Welt der Vorfahren in die Welt der Nachfahren eintreten3. Die Weitergabe des Vermögens sichert den Fortbestand einer Familie, eines Unternehmens oder einer Marke. Zur biologischen Abstammung gesellt sich somit eine subjektive Abstammung, die die gegenseitige Identifikation und Anerkennung innerhalb der Familie fördert. Eine Erbschaft ist also kein passives In-Empfang-Nehmen sondern wird als Verantwortung wahrgenommen – d. h. die Pflicht, das zu erreichen, was von den vorhergehenden Generationen entworfen wurde. Für den Philosophen Heidegger gilt: „Die Erbschaft findet sich bei den Erben, letztere haben die Aufgabe, die Ansätze ihrer Vorfahren zu vervollständigen“4.
Die Vermögensweitergabe ist oft ein heikles und unbeliebtes Thema und wird – trotz ihres wirtschaftlichen Charakters – schon seit langer Zeit unter philosophischen Gesichtspunkten betrachtet. Dennoch liefert sie Ressourcen für die Wirtschaft und fördert die Übernahme oder Sanierung von Unternehmen. Wo finanzielle und symbolische Erwägungen aufeinandertreffen, verleiht die Vermögensweitergabe dem Kapital eine altruistische Funktion. Aber sie ist auch eine Last, die zu begreifen und zu übernehmen schwer sein kann. Ist es in Zeiten, in denen Krisen die Wirtschaft und die Kaufkraft erschüttern, überhaupt möglich, eine Erbschaft gelassen anzutreten ? Ist die Weitergabe eines Unternehmens innerhalb der Familie noch immer der einzige Weg? Welche Rolle können Banken übernehmen, um diese sehr persönliche Bewährungsprobe leichter zu gestalten ?
Vermögensweitergabe: nicht immer reibungslos
Die neue gesellschaftliche und demografische Dynamik belastet die Weitergabe von Vermögen. Menschen leben länger, Familienmodelle ändern sich und die steuerlichen Gegebenheiten werden immer komplizierter: All dies belastet die Familien. Vor allem wird der Zeitpunkt der Erbschaft immer weiter nach hinten verlagert – und ebenso die unerlässlichen Gespräche im Vorfeld. 2020 erbt eine Person durchschnittlich im Alter von 54 Jahren, während das Durchschnittsalter von Erben 1984 noch bei 42 lag5. Infolgedessen sind die Erbschaften größer, schaffen aber auch stärkere gesellschaftliche Ungleichgewichte und Vermögensunterschiede zwischen der älteren und der jüngeren Generation, die das Erbe immer später antritt. So werden die Erbschaften immer größer und machen die künftigen Generationen eventuell zu den reichsten Erben aller Zeiten. Aber auch so mittellos wie nie zuvor.
In dem Maße, wie die Lebenserwartung bei guter Lebensqualität steigt, verschieben die Älteren das Thema Erbschaft und investieren in ihr eigenes Glück oder behalten die Kontrolle über ihr Unternehmen. Die Nachkommen können sich also von den vorbestimmten Pfaden lösen und sich vom Familienkapital abwenden. Das französische Statistikinstitut INSEE hat ermittelt, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Unternehmen zu übernehmen, bei Erhalt einer Schenkung höher ist als bei einer Erbschaft6. Dies unterstreicht, wie sehr alles von der Vorbereitung abhängt. Für Philippe Depoorter, Leiter des Geschäftsbereichs Family Practice bei der Banque de Luxembourg, heißt das: „Meist möchte man die Vermögensweitergabe so weit wie möglich nach hinten verschieben (...) und dann schnell regeln. Aber man soll sie gar nicht schnell regeln: Wichtig ist zu wissen, was man vererben möchte und wie“.
Andere soziale Konstellationen wie zum Beispiel die Familienstruktur haben ebenfalls Einfluss darauf, ob die Vermögensweitergabe gut verläuft. Große, durch einen Ehevertrag verbundene Familien sind tatsächlich besser vorbereitet als Alleinstehende. Der Individualismus und die steigende Zahl der unverheirateten Erblasser dürfte in den kommenden Jahren die Weitergabe noch stärker nach hinten verschieben, und es wird vermutlich immer öfter zu ungeregelten und aufgedrängten Nachfolgesituationen kommen. Diese Veränderungen lassen das Bild vom gelassen ein Vermögen übernehmenden Erben in den Hintergrund treten und deuten eher auf Nachkommen hin, deren Leben durch geerbte Schulden aus dem Gleichgewicht gerät.
Eine Erbschaft sollte man nicht schnell regeln, denn man muss wissen, was man vererben möchte und wie. Philippe Depoorter, Leiter des Geschäftsbereichs Family Practice
Eine Familienangelegenheit
Oft fällt es Familien vor allem deshalb schwer, das Thema rechtzeitig anzugehen, weil damit starke Spannungen verbunden sind. Das typische Bild vom Familienfest, das völlig aus dem Ruder läuft, und das Risiko aufkommender Konflikte zwischen den Erben machen die Vermögensweitergabe häufig zu einem Tabuthema in den Familien. Oft ist es derart unantastbar, dass es sich gewissermaßen zum „verbotenen Gesprächsthema“7 entwickelt. Nach dem Tod des französischen Sängers Johnny Hallyday im Jahr 2019 zeigten sich all die Spannungen, die das Thema mit sich bringt: Der Sänger hatte im Testament seine beiden ältesten Kinder enterbt8 – was ihm von einem Teil der Öffentlichkeit äußerst übel genommen wurde. Gleichzeitig scheint es für Erben unmöglich, die Erbschaft eines Elternteils auszuschlagen, weil sie damit quasi ihre Herkunft ablehnen und zu einer fremden Person würden. Anne Goedert, Beraterin im Geschäftsbereich Family Practice der Banque de Luxembourg, bestätigt: „Der Gedanke an eine Erbschaft kann für Kinder oder Enkel oft sehr belastend sein. Wir laden sie dann zu einem Gespräch mit der gegenwärtigen Führungsgeneration ein, um einerseits den Fortbestand des Vermögens und andererseits die Harmonie in der Familie zu gewährleisten“.
Zu den wirtschaftlichen Themen rund um die Nachfolge kommen moralische Fragen, die die Vorstellung von Trauer infrage stellen. Der Psychiater Alain Sauteraud9 erläutert: „Unsere westlichen Gesellschaften bauen auf dem Mythos der Unsterblichkeit auf “ und glauben Statistiken, als wären sie Garantien. Beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung also 81 Jahre, dann beschäftigen sich die Eltern im Alter von 50 Jahren nicht mit dem Thema Trauer. Tabus, die Verweigerungshaltung und eine Illusion von Kontrolle blockieren daher den Dialog.
Zeit für reinigende Gewitter
Wenn es Familien schon schwerfällt, sich das „Danach“ im Hinblick auf ihr Vermögen vorzustellen, so ist dies im Fall von Unternehmensweitergaben manchmal noch viel schwieriger. Die Wirtschaftskrisen des 21. Jahrhunderts und der „große Lockdown“ haben Unternehmensweitergaben und den Renteneintritt der Inhaber verzögert oder ausgesetzt, weil diese hoffen, für ihre Nachfolger wieder stabilere Verhältnisse herstellen zu können. Die Coronakrise hat sich zu einem „Schwarzen Schwan“10 entwickelt, also einem kritischen und äußerst unwahrscheinlichen Bruch, der viele Fragen aufwirft und das Unternehmertum ausbremst. Angesichts der Unsicherheit könnten die Erben ihre Entscheidung überdenken, ob sie das Unternehmen weiterführen wollen, oder sich von der Aufgabe überfordert fühlen. Anne Goedert bestätigt: „Manchmal ist es für die Nachfolger schwierig, ihre Berechtigung, ihren Platz im Unternehmen und ihren Führungsstil zu finden. Daher ist es so wichtig, sie davor und auch danach zu begleiten“. Außergewöhnliche Situationen und die schlechte Wirtschaftslage in allen Ländern bringen zusätzliche Spannungen in die Gespräche über die Erbschaft und sorgen sogar für ein gewisses Ungleichgewicht.
Tatsächlich würde die Vermögensweitergabe eine „fortwährende Nachahmung“ fördern, bei der die wirtschaftliche Macht und das Vermögen über Generationen hinweg größtenteils in den Händen derselben Familien verbliebe11. Wirtschaftswissenschaftler aller Länder diskutieren schon sehr lange über das Thema Vererbung, und einige glauben, dass die Vermögensweitergabe einerseits für Kontinuität in der Gesellschaft sorgt, dass aber andererseits der Reichtum auch an die Gesellschaft übertragen werden müsse12. Die Debatten um die Chancengleichheit tragen zu einer Wiederaufnahme der progressiven Theorien des 19. Jahrhunderts bei. So verteidigt beispielsweise der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty den Gedanken einer Erbschaft für alle 13 und stützt die Idee, die jüngere Generation müsse mit 25 Jahren erben, damit sie schneller Eigentum erwerben können. Die Rolle der Vermögensweitergabe wird auch durch liberale Thesen hinterfragt: Sie beklagen, dass Erbschaften den Müßiggang fördern und das Unternehmertum unattraktiv machen. Carnegie beschreibt, dass Erbschaften den kurzfristigen Konsum fördern, aber so auch das Prinzip der Privatiers stützen. Demgegenüber steht laut Carnegie die vorzeitige Schenkung, die Innovationen wie auch die Gründung junger, stabiler Unternehmen fördert. Die Unternehmenslenker des Silicon Valley, wie zum Beispiel Mark Zuckerberg, haben daher beschlossen, ihr Vermögen nicht ihren Kindern zu vermachen, sondern sie humanistischen Projekten zur Verfügung zu stellen, die die berufliche Integration fördern sollen.
Unsere westlichen Gesellschaften bauen auf dem Mythos der Unsterblichkeit auf. Alain Sauteraud
Ausgehend von diesen herausragenden Themen, die die Rolle und den Symbolcharakter der Vermögensweitergabe ins Verhältnis setzen, stellen wir die Rolle der Banken und der Programme dar, die sie anbieten. Diese Programme sind aktuell und durchaus angebracht und sie können in Anpassung an die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Familien weiterentwickelt werden. In den beiden folgenden zukunftsorientierten Szenarien stellen wir die Banken hinsichtlich der Beratungsqualität, aber auch als empathische Vermittler in den Vordergrund. Die beiden Szenarien basieren zwar auf realen, konkreten und durchaus aktuellen Aspekten, aber dennoch entwerfen sie neue Möglichkeiten für die Zukunft.
Szenario 1: Blauhelme für Erbschaftsangelegenheiten
Das Thema Erbschaft ist zwar unbeliebt, was aber vermutlich daran liegt, dass wir nicht viel darüber wissen und in der Regel nicht darauf vorbereitet sind.
Wenn Banken und Notare das Thema in den Familien ansprechen, begeben sie sich in einen sehr privaten Bereich und stoßen oft auf Tabuthemen oder psychologische Barrieren. Daher bieten Banken beziehungsorientierte Dienstleistungen an und werden dadurch oft zu Vermittlern innerhalb der Familien. Nach diesem Grundsatz könnten Banken in den kommenden Jahren sogar noch weitergehen und bei Familienstreitigkeiten eingreifen oder die Nachkommen dabei unterstützen, ihren Emotionen gegenüber ihren Eltern oder Großeltern Ausdruck zu verleihen. So könnten regelmäßig Gesprächsforen oder Sitzungen stattfinden, in denen alle Themen zur Sprache kommen und allen Familienmitgliedern die Gelegenheit bieten, ihre jeweiligen Sorgen zu benennen. In einer Welt, die immer schneller und inhumaner wird, wären Banken so ein Zufluchtsort der Menschlichkeit, mit Diskussionsrunden und Familientreffen, inspiriert von den Konversationszirkeln und Salons des 18. Jahrhunderts: regelmäßige Treffen, bei denen sich alle Familienmitglieder der Reihe nach frei äußern könnten, ohne unterbrochen oder verurteilt zu werden.
Da den Banken selbstverständlich bewusst wäre, dass es manchmal um sehr persönliche Themen geht und sich manche Personen nicht gerne zu ihren Beweggründen äußern möchten, könnten sie einen Messenger-Dienst anbieten, der so ähnlich funktionieren würde wie die guten alten Anrufbeantworter. Die Familienmitglieder könnten sich, ähnlich einer Beichte, frei äußern. Jedes Mal würde der Bankier zuhören und reagieren, indem er die am besten ins Schema passenden Informationen weiterleitet, und so seine Beratungskompetenz um psychologische Aspekte ergänzen. Da auf diese Weise alle Informationen frei verfügbar wären, wüssten die Familien einerseits besser Bescheid und wären andererseits besser beraten und auf die Vermögensweitergabe vorbereitet. Statt eine Erbschaft hinzunehmen, deren Bedingungen von den älteren Familienmitgliedern quasi blockiert wären, könnten Kinder und Begünstigte bei den Gesprächen die Initiative ergreifen und sogar Schenkungen zu Lebzeiten der Eltern anstoßen oder deren Akzeptanz für eine mögliche Ablehnung des Erbes erleichtern. Indem der Bankier quasi als „Blauhelm“ fungierte, würden Gespräche besser vorbereitet. Auf diese Weise erleichtert, würde das Thema der Vererbung vom heiligen Gral zu einem einfachen, informativen Vorgang. Sobald dies umgesetzt wäre, könnten sich die Eltern dann auf das Wesentliche konzentrieren : die Werte und das kulturelle und emotionale Vermögen, das sie den künftigen Generationen hinterlassen möchten.
Szenario 2: Erbenführerschein
Die virtuelle Welt ist real. Mit den Jahren werden Spiel- und Virtual-Reality-Plattformen im Alltag immer wichtiger und nähern sich der Realität, ersetzen sie manchmal sogar. Mit der weiten Verbreitung dieser immersiven Technologien könnten die Banken das Thema Unternehmensübernahme erleichtern. Bei einem Termin mit einem Bankier könnten die künftigen Unternehmer spielerisch Erfahrung sammeln : mit einem virtuellen Spiel, mit dem man sich in sein künftiges Leben projizieren kann. Mit einem VR-Helm und einstellbaren Parametern könnten Begünstigte einer Erbschaft dieses Spiel nutzen, um Situationen, mit denen sie künftig konfrontiert sein werden, möglichst gut zu erfassen. Wenn sie auf eine strittige Frage stoßen, würde ein Algorithmus für sie die besten Wahlmöglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten berechnen. Dieses Instrument könnte anzeigen, wie der Einzelne sich bewährt, und so den Erblassern demonstrieren, dass ihre Nachfolger die kompetentesten Kandidaten für die Übernahme ihres Unternehmens sind. Die Erfahrung könnte dann mit einer Qualifikation oder einer Bescheinigung abschließen, die bestätigt, dass die Erben über die erforderlichen Qualitäten und die nötige Motivation verfügen. In diesem Fall wäre ein Vorziehen der Erbschaft oder eine Schenkung denkbar.
Durch das Gespräch und das Eröffnen von Perspektiven würde die Erbschaft von ihrer symbolischen Last befreit. Somit wären die Kinder nicht mehr automatisch gezwungen, das Familienunternehmen zu übernehmen, sondern jedes Familienmitglied würde dabei unterstützt, bei Kenntnis aller Fakten die beste Wahl zu treffen.
Diese beiden Szenarien geben einen Vorgeschmack auf die immer wichtigere Rolle der Banken bei diesen sensiblen und manchmal schwierigen Lebensphasen. Bankberater werden von Finanzintermediären zu Vermittlern. Sie konzentrieren sich stärker darauf, dass Themen frei angesprochen und Tabus gebrochen werden, achten aber auch darauf, dass Zukunftsszenarien entwickelt werden, und so die Vermögensweitergabe leichter wird. Ein drittes Szenario wäre die Entwicklung einer künstlichen Intelligenz, die derart weit entwickelt wäre, dass sie den Willen der verstorbenen Elterngeneration als Stimme oder Hologramm weiter zum Ausdruck bringt und die Erben in ihrem neuen Leben ermutigt. Schließlich kann man durch Vererbung in die Geschichte eingehen und sich der Unsterblichkeit annähern…
Fazit
Die Auswirkungen von Wirtschaftskrisen und neuen demografischen Daten (höhere Lebenserwartung, immer mehr Alleinstehende...) führen dazu, dass das Thema Erbschaft immer später angegangen wird, und machen die Vorbereitung schwierig.
Da die Weitergabe in vielen Familien noch immer ein Tabuthema ist, bei dem sensible und sehr persönliche Dinge ins Spiel kommen, übernehmen Banken die Vermittlerrolle, um so spielerisch oder in Gesprächsrunden eine freie Aussprache zu ermöglichen.
Durch die höhere Lebenserwartung erfolgen Erbschaften immer später und die vererbten Vermögen helfen den Nachkommen nicht mehr beim Eintritt ins Berufsleben. Schenkungen zu Lebzeiten und eine gute Vorbereitung der Erbschaft fördern den Unternehmergeist und Innovationen.
Die Website
www.banquedeluxembourg100ans.com wurde eigens wurde eigens zum 100. Jubiläum der Bank konzipiert. Mit ihr werfen wir einen Blick auf 100 Jahre Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte und analysieren die Herausforderungen der Zukunft.
1 Nietzsche, (Unzeitgemäße Betrachtungen II, 1874
2 s.o.
3 Peter Sloterdijk, Die schrecklichen Kinder der Neuzeit, 2014
4 Jean-Piere Paturet qu’est-ce qu’un héritage ? revue Empan, Cairn, 2007
5 Insee, 2020
6 Luc Arrondel, Bertrand Garbinti, André Masson, Inégalités de patrimoine entre générations, rapport INSEE économie et statistiques, 2014
7 Impôts, l’héritage, un sujet tabou en France, Le Monde, 2020
8Begriff aus dem Erbschaftsrecht: Ausschluss einer Person aus der Erbschaft.
9 Alain Sauteraud, pourquoi la mort est si tabou, Studie von PFG und Psychologies, 2019
10 Valery Michaux, comment les entreprises peuvent-elles se projeter dans le futur, La Tribune, 2020
11 Faut-il supprimer l’héritage ? Le Monde (Video), Youtube, 2020
12 Jeremy Bentham, An introduction to the principles of morals and legislations, Gallica, Erstveröffentlichung 1780
Thomas Piketty, Capital et idéologie, ed. du Seuil, 13 (deutsche Übersetzung „Kapital und Ideologie“ erschienen bei Beck, München, 2019)