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Entschleunigen - Vermögen effizient verwalten
„Die Zeit rächt sich stets für das, was man ohne sie erledigt“, lautet ein altes Sprichwort. In Zeiten, in denen wir unsere Wünsche unmittelbar mit einem Mausklick befriedigen können, vergessen wir allzu oft, dass jede Ernte Schritt für Schritt vorbereitet werden will, und dass die nachhaltigsten Gewinne über einen langen Zeitraum erwirtschaftet werden. Diese Regel gilt selbst für die Finanzwelt.
Jeder nachhaltige Gewinn wird Schritt für Schritt aufgebaut
Unser Verhältnis zu Geldanlagen ist mit unserer Zeitwahrnehmung verbunden. Die Entwicklung des Internets hat dieses Verhältnis grundlegend verändert. Wir sind es inzwischen gewohnt, mit ein paar Mausklicks Dinge von weit her zu holen und Verborgenes zu entdecken. Wissen oder Konsumgüter, die uns früher völlig fremd waren, stehen uns nun stets sofort zur Verfügung. Diese Hyperkonnektivität hat unser Empfinden für Zeiträume und dafür, dass Dinge gewisse Zeit dauern, grundlegend verändert: Unmittelbarkeit ist der neue Standard. Ob wir ein Buch kaufen, eine Reise buchen, uns informieren oder an einer Lotterie teilnehmen – unsere Wünsche sollen schnell befriedigt werden.
Der Kreislauf der Natur erinnert uns jedoch daran, dass das Leben in Etappen verläuft, und dass ohne Aussaat und Wachstumsphase keine Ernte möglich ist. Auch die begabtesten Musiker oder Sportler brauchen Zeit, um sich zu entwickeln, und vor allem, um eine gewisse Beständigkeit in der Qualität ihrer Darbietungen oder Leistungen sicherzustellen.
© Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Accumulation_function
Gleiches gilt für die Finanzwelt: Jeder nachhaltige Gewinn wird Schritt für Schritt aufgebaut. Jeder einzelne dieser Schritte hat seine Bedeutung, um das große Ganze bewerten und festigen zu können. Einer Investition in ein Unternehmen, sei es auch noch so leistungsstark, muss man Zeit geben.
Die Beschleunigung der Prozesse – ein neues Paradigma
Die Beschleunigung unserer Lebensweise beginnt mit der industriellen Revolution: Die Aufteilung der Arbeit und die Automatisierung vieler Prozesse, die zuvor von einer Person durchgeführt wurden, führten zu einer stetigen Beschleunigung der Produktion und der Verwaltung unserer Ressourcen. Dies trifft auch auf die Verwaltung des Finanzvermögens zu: In diesem Bereich spielte die immer stärker in den Vordergrund drängende Präsenz der Medien sicherlich eine Rolle. Die übermäßige Berichterstattung über das Börsengeschehen in den Medien anhand sogenannter „Erfolgsstories“ vermittelte oft den Eindruck, dass beliebige Geldanlagen an der Börse die einfachste Methode seien, in kurzer Zeit hohe Erträge zu erzielen. Ganz so, als könne man einen Tag nach Aussaat des Weizens schon das Brot backen...
Die künstliche Intelligenz ist allerdings nur eines der Instrumente, die man als „passive Verwaltung“ von Vermögenswerten bezeichnet. Passives Management verzichtet auf die Analyse unterschiedlicher Unternehmen, die in einem Portfolio vertreten sind. Ganz im Gegenteil: Es setzt bevorzugt auf Indexfonds, die die Wertentwicklung verschiedener Börsenindizes nachbilden. Wenig Analyse, viel künstliche Intelligenz, Spekulation: das sind die Zutaten, die den Anhängern der passiven Vermögensverwaltung kurzfristig außergewöhnliche Ergebnisse bescheren sollen.
Unterschiedliche Risikowahrnehmung
Grundsätze für die Geldanlage an der Börse nach Warren Buffett
Anleger sollten sich stets vor Augen führen, dass Geldanlagen mit Risiken verbunden sind, und dass der Mensch dazu tendiert, abhängig vom bestehenden Ausblick gewisse Wahrscheinlichkeiten über- oder unterzubewerten. Dies allein sind jedoch nicht die einzigen Zutaten des Erfolgsrezepts. Anschaulich wird dies am Beispiel von Warren Buffett.
Zwei weitere Grundsätze sind für Warren Buffett besonders wichtig: Einerseits die Notwendigkeit, Aktien von Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial dann zu kaufen, wenn sie noch preiswert sind. Zu diesem Zweck – und dies ist sein oberster Grundsatz – sollte man sein Tätigkeitsfeld auf die Anlagen beschränken, die man selbst gut versteht.
Einfache Prinzipien in einer komplexen Welt
Tägliche Anwendung dieser Grundsätze
Wie sieht eine intelligente Vermögensverwaltung unter Berücksichtigung all dieser Gesichtspunkte aus? Sie ist vor allem eine Frage der Einstellung: Anleger, die gute Renditen erzielen und dabei keine unüberlegten Risiken eingehen möchten, müssen verstehen, dass sie mit einer Aktie eine langfristige Beteiligung an einem Unternehmen erwerben. Wie Warren Buffett dies sein Leben lang getan hat, ist einer der Schlüssel zum Erfolg, seine Vermögenswerte über einen Zeitraum anzulegen, der der Lebensdauer von Unternehmen entspricht – also langfristig.
Bei der Banque de Luxembourg bevorzugen wir diesen Ansatz bei allen Anlagen in hochwertige Unternehmen, die in einer stabilen Branche gut etabliert sind, die wir verstehen und die regelmäßige Renditen versprechen. Wir analysieren den Markt sorgfältig und wählen individuell die Unternehmen aus, die diesen objektiven Kriterien entsprechen, ohne uns vom Markt verführen zu lassen. Daher ziehen wir reflektierte Geldanlagen den automatisierten Lösungen vor, die vom Reiz der schnellen, aber wenig wahrscheinlichen Gewinne geleitet sind. In der Summe verwalten wir die uns anvertrauten Vermögenswerte so, wie unsere Vorfahren ihre Ressourcen verwaltet haben: langfristig, sorgfältig und mit dem Bestreben, Verlustrisiken zu vermeiden.