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Medien

Vermögensschutz ist heute wichtiger denn je

Das Profil der Kundinnen und Kunden im Private Banking und damit auch ihre Erwartungen haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Die Grundlagen des Geschäfts jedoch sind unverändert. Gerade heute müssen Privatbankiers ihren Kundinnen und Kunden eine Begleitung bieten, die ihnen hilft, ihr Vermögen zu schützen und zu mehren.

Lesen Sie das Interview mit Luc Rodesch, Leiter des Private Banking und Mitglied der Geschäftsführung der Banque de Luxembourg, im Dossier „Vermögensverwaltung“ des Wirtschaftsmagazins Paperjam:

 

Digitalisierung, zunehmende Regulierung, Coronakrise, Energiekrise und Wirtschaftskrise... Die vergangenen Jahre waren von vielen Umwälzungen gekennzeichnet. Haben Anlegerinnen und Anleger heute andere Erwartungen an ihren Privatbankier? Hat sich ihr Profil verändert? „Ja, das Profil unserer Kundinnen und Kunden hat sich tatsächlich verändert“, so Luc Rodesch, Leiter des Private Banking und Mitglied der Geschäftsführung der Banque de Luxembourg. „Unsere Klientel besteht nach wie vor vor allem aus Unternehmerinnen und Unternehmern; sie wird in ihrer Zusammensetzung aber zunehmend europäisch, während sie vor einigen Jahren noch internationaler war. Heute machen europäische Vermögen 85 % der verwalteten Aktiva in den luxemburgischen Privatbanken aus. „Um diesen Trend zu verstehen, muss man die Entwicklung der europäischen Gesetzgebung sehen: Diese bindet die Begleitung von Kundinnen und Kunden außerhalb der Eurozone an die Beherrschung der steuerlichen und vermögensrechtlichen Vorschriften des jeweiligen Wohnsitzlandes.

Erwartungen an Nachhaltigkeit

Außerdem erleben wir ein wachsendes Interesse an verantwortlichen und nachhaltigen Anlagen. „Kundinnen und Kunden interessieren sich nicht nur dafür, wo Ihr Kapital investiert wird; sie möchten auch sicherstellen, dass ihre Bank bestimmte Branchen nicht unterstützt. Darauf haben wir reagiert und beschlossen, ausschließlich nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate anzubieten, die den Anforderungen von Artikel 8 der europäischen Offenlegungsverordnung (SFDR) entsprechen.“ Nach der europäischen Verordnung sind Banken schon jetzt verpflichtet, die ESG-Präferenzen ihrer Kundinnen und Kunden zu ermitteln. Die Banque de Luxembourg geht jedoch einen Schritt weiter: Sie bezieht die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) in die Verwaltung ihrer Portfolio ein und bietet auch Impact-Anlagen an.

Wir haben beschlossen, ausschließlich nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate anzubieten.Luc Rodesch, Leiter Private Banking und Mitglied der Geschäftsführung der Banque de Luxembourg

Wertvolle Unterstützung in grenzüberschreitenden Fragen

Heute entscheidet sich die Hälfte der Kundinnen und Kunden für eine Vermögensverwaltung mit Mandat. Vor acht Jahren lag die Quote noch bei 20 %. Zudem spielt das Private Banking heute eine wichtigere Rolle bei der Projektfinanzierung. Dahinter steht die langjährige Erfahrung der luxemburgischen Privatbanken mit grenzüberschreitenden Fragen. „Wenn zum Beispiel eine Person, die in Deutschland wohnt, eine Wohnung in Paris kaufen möchte, gilt das deutsche Verbraucherrecht ebenso wie das französische Hypothekenrecht“, führt Rodesch aus. „Damit verbunden sind dann unter Umständen sprachliche Hürden oder mangelnde Kenntnisse der unterschiedlichen Rechtsvorschriften. Luxemburgische Privatbankiers, die mehrsprachig sind und sich in den Feinheiten der jeweiligen nationalen Gesetzgebungen bestens auskennen, bieten dann wertvolle Unterstützung.“

Erwartungen über die Vermögensverwaltung hinaus

In den vergangenen Jahren nahm auch das Kundenvermögen bei luxemburgischen Banken zu: Kundinnen und Kunden, die über ein Vermögen von mehr als 5 Millionen Euro verfügen, machen heute 80 % des Gesamtvolumens aus. Für diese Klientel genügt es nicht, wenn der Privatbankier nur die traditionellen Aufgaben der Anlageberatung übernimmt. „Wir begleiten auch bei der Nachfolgeplanung, helfen bei den verschiedenen Schritten der Unternehmensweitergabe oder auch bei der Gründung einer philanthropischen Stiftung. Es ist also ein ganzes Leistungspaket, das wir dieser Klientel anbieten können“, so Rodesch.

Der Trend zur Digitalisierung ist ungebrochen. „Unsere Kundinnen und Kunden möchten nicht ausschließlich digitale Kanäle nutzen, sondern auch mit ihrer Beraterin oder ihrem Berater interagieren. Wir begrüßen das, denn genau das unterscheidet uns von den großen Universalbanken“, so Rodesch. „Andererseits möchten unsere Kunden natürlich auch am Wochenende, abends oder an Feiertagen mit der Bank kommunizieren. Für diese Zwecke bieten wir digitale Kanäle, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen.“

Stabilität ist entscheidend

All diese Entwicklungen haben wichtige Auswirkungen auf die Branche: Sie erfordern Personal- und Infrastrukturausgaben, die wiederum eine kritische Masse brauchen, um diese Investitionen rentabel zu machen. Dies zeigt auch der Konsolidierungstrend in der Privatbankbranche – in Luxemburg wie auch in anderen Ländern. Doch trotz all dieser Entwicklungen bleiben die fundamentale Bedürfnisse von Privatbankkundinnen und -kunden weiterhin dieselben. „Die Aufgabe von Privatbankiers war schon immer, das Vermögen der Kunden zu schützen und zu mehren. Dies gilt ganz besonders heute, vor dem Hintergrund der Krisen, die wir erleben. Daher bleiben die luxemburgischen Privatbanken auch künftig attraktiv. Sie operieren in einem wirtschaftlich und politisch stabilen Land, sind sehr solide aufgestellt und verfügen über stabile Vertriebsteams. All dies trägt dazu bei, unsere Kundinnen und Kunden über Generationen hinweg zu binden“, so Rodesch abschließend.

 
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