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Medien

In Europa und China mehren sich die Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche

Während die Konjunktur in den USA weiterhin robust erscheint, mehren sich die Anzeichen für eine Schwäche in Europa und China. Dies schreiben Guy Wagner und sein Team in ihrem jüngsten monatlichen Marktbericht „Highlights“.

In den USA profitiert die Wirtschaft von einem weiterhin robusten Inlandsverbrauch, der den Dienstleistungssektor auf Wachstumskurs hält. Sogar die Aufträge für Investitionsgüter haben sich in letzter Zeit verbessert, obwohl die meisten Indikatoren betreffend der Aktivität des verarbeitenden Gewerbes einen Abwärtstrend aufweisen. „In der Eurozone scheint sich die Schwäche jedoch auszubreiten, da sich der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex im Juni der 50er-Marke näherte, die zwischen Expansion und Kontraktion unterscheidet, was auf einen größeren Schwächeanfall im Dienstleistungssektor zurückzuführen ist“, sagt Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) von BLI - Banque de Luxembourg Investments. In China verliert die Aufholdynamik, die mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft zu Beginn des Jahres einherging, an Schwung, was den Premierminister bereits dazu veranlasst hat, die Erreichung des jährlichen BIP-Wachstumsziels von fünf Prozent zu bekräftigen. „Insgesamt setzte sich die Verlangsamung der Weltkonjunktur fort, angetrieben durch die Straffung der monetären Bedingungen durch die Zentralbanken.“

Insgesamt setzte sich die Verlangsamung der Weltkonjunktur fort, angetrieben durch die Straffung der monetären Bedingungen durch die Zentralbanken. Guy Wagner

EZB wird Leitzinsen im Juli vermutlich um weitere 25 Basispunkte anheben

Wie bereits angekündigt, legte die US-Notenbank im Juni eine Pause in ihrem geldpolitischen Straffungszyklus ein. In der zweiten Monatshälfte deutete der Vorsitzende Jerome Powell jedoch eine baldige Wiederaufnahme der Straffung an und wollte die Möglichkeit aufeinanderfolgender Zinserhöhungen bei den kommenden Sitzungen nicht ausschließen. In Europa hob die Europäische Zentralbank ihre wichtigsten Leitzinsen im Juni um 25 Basispunkte an, womit der Refinanzierungssatz auf vier Prozent anstieg. Die Vorsitzende Christine Lagarde äußerte sich sehr deutlich über die kommende Sitzung im Juli, wobei eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte bereits so gut wie beschlossene Sache zu sein scheint.

Endfälligkeitsrenditen von Staatsanleihen erhöhten sich leicht

Die Endfälligkeitsrenditen von Staatsanleihen erhöhten sich leicht, da die Zentralbanken eine weitere Straffung der Geldpolitik in Aussicht stellten. So stieg der der zehnjährige Referenzzinssatz in den USA, Deutschland, Frankreich und Spanien leicht an, während er in Italien nahezu gleichblieb.

Nasdaq-Index verzeichnet beste erste Jahreshälfte seit 40 Jahren

„Getragen vom Technologiesektor im Besonderen und von Wachstumswerten im Allgemeinen beendeten die globalen Börsen das erste Halbjahr 2023 sehr positiv“, unterstreicht der luxemburgische Ökonom. „Der Nasdaq-Index stieg seit Anfang Januar um 29,7 Prozent und verzeichnete damit die beste erste Jahreshälfte seit 1983.“ Im Juni bescherten die Einigung zwischen Republikanern und Demokraten über die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA, die Begeisterung für das Thema künstliche Intelligenz und die Widerstandsfähigkeit der US-Verbraucher, die die Rezessionserwartungen zurückdrängte, den meisten Aktienindizes solide Gewinne. „Auf Sektorenebene legten der zyklische Konsum, die Industrie und die Grundstoffe am stärksten zu, während Versorger, Kommunikationsdienste, Gesundheit und Basiskonsum kaum an den steigenden Märkten beteiligt waren“, sagt Guy Wagner abschließend.

Guy Wagner, Chief Investment Officer

Nach seinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften an der Université Libre in Brüssel kam Guy 1986 zur Banque de Luxembourg, wo er in der Folge die Leitung der Abteilungen Finanzanalyse und Asset Management übernahm. Seit 2005 ist er Chief Investment Officer von BLI - Banque de Luxembourg Investments.

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